Zur Rücknahme der allgemeinen Sonntagsöffnung während der Corona-Krise, gegen die die Allianz für den freien Sonntag mit ver.di geklagt hatte, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Decker, heute in Kassel: „Die Entscheidung der Landesregierung, die Erlaubnis zur allgemeinen Sonntagsöffnung während der Corona-Krise zurückzunehmen, war überfällig. Wir hatten die allgemeine Öffnung zunächst gebilligt, um dem ebenfalls von der Krise stark gebeutelten Handel unter die Arme zu greifen.“
Inzwischen sei jedoch festzustellen, dass durch die schrittweise Rücknahme der Beschränkungen allmählich wieder Stück für Stück Normalität zurückkehre. Positiv zu bewerten sei, dass sich der Handel dabei sehr kooperativ und verantwortungsvoll gezeigt habe, auch wenn er noch immer unter der Folge der Krise zu leiden habe. „Gleichzeitig war aber auch festzustellen, dass der Handel, mit wenigen Ausnahmen, kaum Gebrauch von der Ausnahmeregel gemacht hat. In Kassel zum Beispiel hat es so gut wie keine Sonntagsöffnungen gegeben. Herausgestochen haben lediglich verschiedene große Möbelhäuser quer durch Hessen, die ihre Häuser, begleitet von entsprechenden Werbekampagne, inzwischen an etlichen Sonntagen geöffnet haben“, so Decker. Dies habe jedoch eher weniger im Mittelpunkt der gewollten Hilfe gestanden. „Was uns allerdings äußerst negativ aufgefallen ist, dass war die Absicht einiger Akteure, die krisenbedingten Ausnahmeregelung zum Anlass zu nehmen, die Regelung der anlassbezogenen Ladenöffnung an bis zu vier Sonntagen, auszuhebeln und die gelockerte Krisenregelung zur Normalität werden zu lassen. Deshalb war die Rücknahme der Corona-Regelung nicht nur überfällig, sondern auch folgerichtig“, sagte Wolfgang Decker.