Der Flörsheimer Ehrenbürger und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Jakob Altmaier wurde am 23. November vor 130 Jahren geboren. Ihm gelang es als einem der wenigen Flörsheimer Juden rechtzeitig vor der Vertreibung und Ermordung nahezu der gesamten jüdischen Gemeinde während der Nazi Herrschaft ins Ausland zu fliehen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war er einer der ersten jüdischen Bürger, die nach Deutschland zurückkehrten.
Jakob Altmaier widmete sein Leben als Politiker und Journalist der Verständigung, Toleranz und Völkerfreundschaft. Gerade weil er als Jude unter dem Grauen des Nazi-Terrors besonders zu leiden hatte, wollte er seinen Beitrag dazu leisten, dass Kinder und junge Menschen in einer Welt ohne Furcht, Schrecken, Gewalt und Hunger heranwachsen können.
Der Flörsheimer Ehrenbürger ließ sich von dem Wunsch nach Aussöhnung, Verständigung und Wiedergutmachung leiten. Er war zur Zeit von Bundeskanzler Konrad Adenauer maßgeblich an den Gesprächen und Verhandlungen zur Aussöhnung mit Israel beteiligt.
Am 12. März 1955 verlieh im Flörsheim die Ehrenbürgerwürde. Jakob Altmaier starb am 8. Februar 1963 im Alter von 73 Jahren.
„Mit seinem Engagement und seinen Taten ist und bleibt der Flörsheimer Sozialdemokrat und überzeugte Europäer, Jakob Altmaier allen Flörsheimer Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen auch heute ein leuchtendes Vorbild“, stellte der SPD Vorsitzende Gerd Mehler abschließend fest.