SPD kritisiert geplante Erweiterung der Deponie Wicker

Bild: Michael Antenbrink

Die Flörsheimer Sozialdemokraten stellen sich gegen die aktuellen Planungen für die Deponie in Wicker. Dem Vernehmen nach ist beabsichtigt, auf der bisherigen Deponie eine neue Deponie zu errichten. Dafür soll ungefähr die Hälfte der vorhandenen Fläche und damit rund 40 Hektar genutzt werden. Die zusätzliche Höhe soll bis zu 18 Metern betragen. Dort könnten dann bis zu 6 Millionen Tonnen mit einer jährlichen Kapazität von 300.000 Tonnen über einen Zeitraum von 20 Jahren abgelagert werden.

„Die Nutzung des Deponiegeländes in Wicker reicht bis in die 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Damals gab es dort mehrere Deponien privater Unternehmen. In den siebziger Jahren übernahm dann der Main-Taunus-Kreis das Gelände und entwickelte daraus eine zentrale Abfalldeponie. Seit 2005 befindet sich die Deponie im Einvernehmen aller politischen Kräfte im Main-Taunus-Kreis und in den Städten Flörsheim und Hochheim in der Stilllegung. Es findet keine Abfallbeseitigung mehr statt. Lediglich Ersatzbaustoffe zur Herstellung der endgültigen Oberflächengestaltung und Rekultivierung werden noch angenommen. Ziel war die Schaffung von Flächen für den Landschafts- und Naturschutz. Diese Zielsetzung jetzt aufzukündigen und die Belastungen fortzusetzen sowie die Landschaft mit einer neuen Deponie und einer zusätzlichen Höhe von 18 Metern zu verschandeln, werden wir nicht mittragen“, erklärte die Wickerer SPD Stadtverordnete Katharina Adam.

Sie verwies darauf, dass in den vergangenen 20 Jahren erfolgreich aus der Deponie ein Standort für innovative Recycling- und Energietechnologie entstanden sei. Dieser sei international anerkannt und immer wieder Ziel zahlreicher Besuchergruppen aus aller Welt gewesen. Aus der „Müllkippe“ sei so ein innovatives Vorzeigeprojekt geworden. Dass dies jetzt unter dem Motto „Rückkehr zum Kerngeschäft“ nicht weiterverfolgt werde, sondern sogar aufgegeben werden solle, sei weder ökologisch noch ökonomisch und auch nicht mit dem Argument der Erhaltung von Arbeitsplätzen zu begründen. Die Zukunft gehöre den erneuerbaren Energien und dem Recycling, nicht aber der Müllkippe, sagte Katharina Adam weiter.

Vollkommen unverständlich ist nach Meinung der SPD-Stadtverordneten, dass zudem der Main-Taunus-Kreis gerade jetzt versuche, die Städte Flörsheim und Hochheim aus der Main-Taunus-Recycling GmbH heraus zu drängen. Durch die Beteiligung der beiden Städte sei in den vergangenen Jahren nicht nur deren Mitwirkung, sondern auch deren Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg gesichert worden.

„Nicht nachvollziehbar ist für uns, dass vor den neuen Deponieplanungen und der komplett geänderten Ausrichtung der Geschäftspolitik keine Grundsatzentscheidung in den politischen Gremien herbeigeführt wird. Wir werden dafür zumindest in Flörsheim sorgen“, schloss Katharina Adam.